In einer Multi-Sample-Analysis wird in mehreren Gruppen gleichzeitig ein Strukturgleichungsmodell geschätzt. Wir könnten uns bspw. fragen, ob die gleichen Beziehungen zwischen Zeitdruck, Emotionaler Erschöpfung und psychosomatischen Beschwerden, wie wir sie in der letzten Sitzung zu SEM beobachtet haben, gleichermaßen für Männer und Frauen gelten. Im Datensatz StressAtWork der SEM Sitzung ist die Variable sex enthalten. Hier sind Frauen mit 1 und Männer mit 2 kodiert. Wir können diesen wie gewohnt laden: Sie können den im Folgenden verwendeten Datensatz “StressAtWork.
In einer Multi-Sample Analysis werden in der Regel verschiedene Invarianz (also Gleichheiten über die Gruppen) getestet. Diese werden hier noch einmal wiederholt.
Invarianzstufen Die Invarianzstufen sind nach Einschränkungen der Modellparameter sortiert und werden auch (fast) immer in dieser Reihenfolge sukzessive getestet: konfigurale, metrische (schwache), skalare (starke), strikte und vollständige Invarianz. Wir gehen so vor, wie dies per Default im R-Paket lavaan durchgeführt wird. Wir gehen hierzu davon aus, dass die Skalierung für die Varianzen auf den ersten Faktorladungen (\(\lambda=1\)) liegt und dass die Skalierung für die Mittelwerte (Interzepte) auf dem latenten Mittelwert liegt (\(\kappa=0\)).